Ernährungsberatung Böhmer
Inh. Vanessa Beile e.K.
So schmeckt Gesundheit
Leberfasten nach Dr. Worm
Die verkannte Volkskrankheit Nichtalkoholische Fettleber
Mehr als jeder 3. Erwachsene ist betroffen
Rund 20 Millionen Deutsche leiden an einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (Non-Alcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD). Viele jedoch ohne es zu wissen, denn sie verursacht meist keine Schmerzen. Das ist umso gefährlicher, da sie schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben kann. Fragen zu Ursachen, Folgen und Möglichkeiten der Behandlung einer NAFLD beantwortet der Internist und Ernährungsmediziner Dr. med. Hardy Walle.
Warum ist Fett in der Leber eigentlich so gefährlich?
Die Gesundheitsgefahr, die von einer NAFLD ausgeht, wurde lange unterschätzt. Inzwischen bestätigen viele Studien den direkten Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Fettleber und der Entstehung weiterer Erkrankungen wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Arteriosklerose.
Wer ist davon betroffen?
Viele. Mehr als jeder dritte Erwachsene ist betroffen. Mit dem Übergewicht steigt auch die Zahl der Betroffenen: Bei Übergewichtigen bzw. Adipösen sind 70 Prozent betroffen und bei Typ-2-Diabetikern bis zu 90 Prozent. Experten sprechen daher von einer neuen Volkskrankheit.
Wie entsteht eine nichtalkoholische Fettleber?
Wie eine Gänsestopfleber: Hierfür werden die Tiere mit Mais gemästet, denn dieser fördert die Fett-Neubildung in der Leber durch seinen hohen Stärkegehalt sehr effektiv in kurzer Zeit. Heute „mästen“ sich viele Menschen – meist unwissentlich – mit zu vielen Kohlenhydraten (Backwaren, Süßigkeiten, Softdrinks etc.). Die Überernährung, insbesondere mit zu vielen Kohlenhydraten bei gleichzeitigem Bewegungsmangel, ist die Hauptursache für eine NAFLD.
Kann die Leber auch wieder entfettet werden?
Ein wirksames Medikament gibt es bislang nicht. Die einfachste und effektivste Maßnahme ist ganz ohne Medikamente über die Ernährung möglich: Kurzfristig wird die Energiezufuhr deutlich verringert. Dabei kommt es allerdings auch auf die richtige Zusammensetzung der Ernährung an. Studien zeigen, dass eine Kost mit wenigen Kalorien, wenigen Kohlenhydraten und mehr Eiweiß die Leber schneller und zuverlässiger entfettet als eine fettarme, kohlenhydratbetonte Diät. Mit der Verringerung des Leberfettgehalts gehen in der Regel Verbesserungen des Stoffwechsels einher. Können aufgrund der Verbesserung der Begleit- bzw. Folgeerkrankungen, wie Typ-2-Diabetes, Medikamente reduziert bzw. abgesetzt werden, ist die Betreuung durch einen Arzt unerlässlich.